Joseph Brodsky (1940-1996)
Geboren in Leningrad, als einziges Kind jüdischer Eltern.
Mit 15 Jahren verließ er die Schule, es war seine eigene Entscheidung. Er versuchte sich in verschiedenen Berufen, arbeitete als Arbeiter, Handwerker, Angestellter. Im Selbststudium lernte er Englisch und Polnisch. Er schrieb Gedichte und übersetzte Gedichte ins Russische.
1963 wurde ihm in einer Leningrader Zeitung "Parasitentum" vorgeworfen, ein Jahr später wurde er wegen "Parasitentums" zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 18 Monate später wurde er aus der Haft entlassen.
1972 wurde er aus der Sowjetunion ausgebürgert, über Wien floh er in die USA.
1977 erhielt Brodsky die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1987 bekam er den Nobelpreis für Literatur. 1996 starb Brodsky in New York an einem Herzinfarkt (er war ein starker Raucher).
Seine Gedichte schrieb er bis zu seinem Lebensende in russischer Sprache, seine Essays hingegen vor allem in Englisch.
Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Venedig, auf der Friedhofsinsel San Michele. Er hatte in seinem Testament verfügt, daß er dort begraben sein sollte. Über viele Jahre hin (von 17 Jahren schrieb er in "Ufer der Verlorenen") hatte er die Wintermonate in Venedig verbracht.

 Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl):
Römische Elegien und andere Gedichte
1986: Erinnerungen an Leningrad (1987)
1986: Flucht aus Byzanz - Essays (1988)
1989: Ufer der Verlorenen (1991)
1995: Von Schmerz und Vernunft. Über Hardy, Rilke, Frost und andere (1996)
Der sterbliche Dichter. Über Literatur, Liebschaften und Langeweile (1998)