Herbert Marcuse (1898-1979)
Geboren in Berlin. 1916 wurde er nach dem Notabitur zum kaiserlichen Heer einberufen. 1917 wurde er Mitglied in der SPD. Nach der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg 1919 trat er aus der SPD aus.
Zunächst studierte er Germanistik und Literaturwissenschaften, dann Philosophie bei Husserl und Heidegger in Freiburg.
1933 verließ Marcuse Deutschland und hielt sich zunächst in der Schweiz auf. In Genf hatte er Kontakt mit dem dorthin emigrierten Frankfurter Institut für Sozialforschung. 1934 emigrierte Marcuse in die USA. In New York fand er zunächst eine Anstellung im Institut für Sozialforschung, das dorthin übersiedelt war.
1954 erhielt Marcuse seine erste Professur für Philosophie und Politikwissenschaft an der Brandeis University in Waltham (Massachusetts). 1964 wurde Marcuse Professor für Politikwissenschaft an der University of California, San Diego. Neben seiner dortigen Lehrtätigkeit nahm er 1965 eine außerordentliche Professur an der Freien Universität Berlin an.
Marcuse starb an den Folgen eines Gehirnschlags während eines Deutschlandbesuches bei Jürgen Habermas in Starnberg. Die Urne mit seiner Asche wurde in die USA gebracht, dort aber nicht bestattet. Seine Nachkommen ließen sie 2003 auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beerdigen.

 Werke (Auswahl):
1932: Hegels Ontologie und die Theorie der Geschichtlichkeit
1941: Vernunft und Revolution. Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie
1955: Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud (1957)
1958: Die Gesellschaftslehre des sowjetischen Marxismus (1974)
1964: Der eindimensionale Mensch (1967)
1969: Ideen zu einer kritischen Theorie der Gesellschaft
1969: Versuch über die Befreiung (1969)