Juan Carlos Onetti (1909-1994)
Geboren in Montevideo, Uruguay. Er lebte abwechselnd in Montevideo und in Buenos Aires (Argentinien). Er starb in Madrid. Seine Heimat hatte er 1975 verlassen, nachdem er 1974 von der uruguayischen Militärjunta verhaftet worden war: Er hatte zu der Jury gehört, die eine regime-kritische Erzählung von Nelson Marra ausgezeichnet hatte.
Bis zu seiner Ausreise nach Spanien arbeitete Onetti als Journalist bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. 1939 erschien sein erstes Buch: El Pozo (Der Schacht). Von 1957 bis 1974 war Onetti Direktor der Städtischen Bibliotheken von Montevideo.
1980 bekam er den wichtigsten Literaturpreis Spaniens, den Cervantes-Preis. Und mit dieser Auszeichnung auch die spanische Staatsbürgerschaft.
Nach demokratischen Wahlen in Uruguay wurde er vom neuen Präsidenten Uruguays zur Rückkehr eingeladen, Onetti aber blieb in Spanien. Ein Jahr später bekam er den Uruguayischen Nationalpreis für Literatur (den er schon einmal - 1962 - erhalten hatte), aber er weigerte sich, nach Uruguay zu kommen, um ihn entgegenzunehmen. Der Uruguayische Präsident Sanguinetti überreichte ihm den Preis in Madrid.
Onetti gehört zu den wichtigsten Schriftstellern Lateinamerikas, für manche war und ist er der größte.

Bücher in deutscher Übersetzung:
Der Schacht (1939)
Das kurze Leben (1950)
Für ein namenloses Grab (1959)
Die Werft (1961)
So traurig wie sie (1963)
Leichensammler (1964)
Der Tod und das Mädchen (1973)
Lassen wir den Wind sprechen (1979)
Magda (Cuando entonces, 1987)
Wenn es nicht mehr wichtig ist (1993)

Links:
mehrsprachige sehr umfangreiche Website zu Onetti von Borris Mayer
Seiten zu Onetti von Chronopolis