Kunst ist Ausdruck eines inzestuösen Begehrens, regressives Scheitern der Individuation, auch wenn sie mit den inzestuösen Selbstverschlüssen spielt. Insofern stehen Kunstobjekte eher quer zum Unbewussten der Normalität.

"Wenn nicht alles täuscht, verdankt sich Kunst an ihrem Ursprung der Projektion der »hypostasierten Einheit«, des Inzestbegehrens als des Inbegriffs scheiternder Individuation, des Lebenslimes »nach außen«, und je nach der konstituierten Kunstart differiert die Regressionstiefe des kunstbegründenden erotische Autarkie bezweckenden »Splits«. (...) Kunst ist also Magie, und ihre adaptive Funktion besteht darin, abgespaltenes und eingehülltes Gedächtnis der inzestuösen Existenzgefährdung zu sein."
Rudolf Heinz, Psychoanalytische Musikinterpretation in der Gruppe
in: Zeitschrift für Musiktheorie 7, 1976, 24

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