"Das Gesicht muß wie der Traum gelesen werden; das Gesicht
ist die Traumsprache jeder Begegnung. Eine weitreichende Handlung, wenn ein Mensch blickt, ein weitreichender Widerhall, wenn ein anderer lächelt. Ein weitreichendes Strahlenfeld aber auch: die unendlichen Schattierungen des Fremdseins in einem dich anblickenden Auge. Jene tief gegründete Vorsicht und jenes elementare Mißtrauen, die das Auge, unsere höchste Blöße, immer bewahrt, wo der Mund, die Finger, der ganze Körper schon längst über die gröbste Befangenheit hinwegkamen."
Im Gesicht spiegelt sich die Einzigartigkeit eines Menschen. Vor allem in den Augen in im Blick zeigt sich seine Fremdheit und Verwundbarkeit. Das Gesicht wäre als »Traumsprache« eine Art Unbewusstes, eine nicht-integrierbare andere Seite einer Begegnung.