"Im Schlaf vergißt du das Drama deines Lebens, die Komplikationen und Obsessionen, so daß jedes Erwachen ein neuer Lebensanfang ist, eine neue Hoffnung. Das Leben erhält auf diese Weise eine angenehme Diskontinuität, die den Eindruck einer ununterbrochenen Regeneration, einer fortwährenden Wiedergeburt erweckt. Schlaflosigkeit führt hingegen zu einem Gefühl der Agonie, einem unheilbaren Alpdruck, einer immerwährenden Verzweiflung."
Der Wechsel von Wachen und Schlafen ist eine Unterbrechung der Kontinuität des Lebens. Jedes Erwachen am Morgen kann der Beginn von etwas Neuem sein. Schlafend löse ich mich von der Last meines Lebens – in einer Flucht, in der ich gleichsam verschwinde, meine Probleme wegschlafe. Schlaflosigkeit hingegen lässt mich in meinem Sein verharren und setzt mich der Permanenz meiner Probleme aus, der unerbittlichen Last meines Seins.