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was einem zufällt
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"Das Verblüffende, das Erregende jedes Zufalls besteht darin, daß wir unser eigenes Gesicht erkennen; der Zufall zeigt mir, wofür ich zur Zeit ein Auge habe, und ich höre, wofür ich eine Antenne habe. Ohne dieses einfache Vertrauen, daß uns nichts erreicht, was uns nichts angeht, und das uns nichts verwandeln kann, wenn wir uns nicht verwandelt haben, wie könnte man über die Straße gehen, ohne in den Irrsinn zu wandeln? Natürlich läßt sich denken, daß wir unser mögliches Gesicht, unser mögliches Gehör nicht immer offen haben, will sagen, daß es noch manche Zufälle gäbe, die wir übersehen und überhören, obschon sie zu uns gehören; aber wir erleben keine, die nicht zu uns gehören. Am Ende ist es immer das Fällige, was uns zufällt."
Es gibt keinen Zufall. Was uns widerfährt, was wir wahrnehmen, ist das, wofür wir bereit und empfänglich sind. Was wir erleben, gehört zu uns, bezeichnet unsere Existenz. Wir begegnen uns immer nur selbst – dem, was wir sind, und dem, was wir sein können. Das Ereignis als blinden Zufall soll es für Frisch nicht geben, denn er will sich mit allem, was ihm geschieht, verbunden fühlen. Alles muss in sein Leben integrierbar sei, es darf keine sinnlose Exteriorität geben.
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