"Was das Lachen lehrt, ist dies: wenn wir klug die Todesmomente vermeiden, bemühen wir uns nur darum, das Leben zu erhalten; wenn wir aber die Region betreten, die die Klugheit uns vermeiden heißt, leben wir es. Denn die Ausgelassenheit des Lachens ist nur Schein. Aufflammend in der Berührung mit dem Tod, aus den Zeichen der Leere ein verstärktes Bewußtsein des Seins hervorlockend, holt das Lachen gewaltsam zurück, was verworfen werden sollte, und führt uns für eine Zeit aus der Sackgasse, in der jene, die es nur zu erhalten wissen, das Leben einschließen."
Georges Bataille, Leben/Tod
in: Claudia Gehrke (Hrsg). Ich habe einen Körper, 22

Das Lachen berührt eine Grenze. Es ist die Grenze zu dem, was uns bedroht, was nicht integrierbar ist, was ausgegrenzt wird. Jenseits der Grenze ist das Fremde, das Heterogene: die Gestalten des Todes.



Gehrke, Claudia (Hg.): Ich habe einen Körper. München: Matthes & Seitz, 1981