Ludwig Feuerbach (1804-1872)
Geboren in Landshut, gestorben auf dem Rechenberg bei Nürnberg. - In Heidelberg studierte er Theologie, 1824 ging er nach Berlin und wurde ein Schüler Hegels. 1928 promovierte er in Philosophie, nach seiner Habilitation war er Privatdozent für Philosophie in Erlangen. Als Hegelianer wurde er dort angefeindet.
Seine Schrift Gedanken über Tod und Unsterblichkeit veröffentlichte er anonym, sie wurde beschlagnahmt und verboten, es kam zu einer polizeilichen Ermittlung. Nachdem man ihn als Verfasser identifiziert hatte, gab es für ihn keine Chance mehr auf eine akademische Karriere.
Er zog sich zurück nach Ansbach, heiratete 1837 seine Lebensgefährtin Bertha Loew, hatte mit ihr zwei Kinder, 1860 zogen beide wieder in die Nähe von Nürnberg. 1860 verloren sie ihr Vermögen durch den Bankrott der Porzellanfabrik ihres Vaters. Für den Rest ihres Lebens lebten sie in ärmlichen Verhältnissen. Sie bekamen finanzielle Unterstützung von zahlreichen Freunden, auch aus dem Ausland.
Seine religions- und idealismuskritische Philosophie war wichtig für die Protagonisten der der Revolution von 1848. Auch Feuerbach selbst engagierte sich politisch für die sozialdemokratische Revolution. Gegen Ende seines Lebens gab es Spendenaufrufe für Feuerbach in den Zeitungen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Sein Begräbnis auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg wurde zu einer großen Kundgebung der Nürnberger Sozialdemokratie.

 Werke (Auswahl):
1830: Gedanken über Tod und Unsterblichkeit
1833: Abälard und Heloise
1833-1837: Darstellung der Geschichte der neuern Philosophie
1839: Über Philosophie und Christentum
1839: Zur Kritik der Hegelschen Philosophie
1841: Das Wesen des Christentums
1843: Grundsätze der Philosophie der Zukunft
1845: Das Wesen der Religion
1866: Gottheit, Freiheit und Unsterblichkeit vom Standpunkt der Anthropologie

Links:
Website der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft e.V. Nürnberg