Sadeq Hedayat (1903-1951)
Geboren in Teheran als Sohn einer Aristrokratenfamilie, gestorben in Paris durch Selbsttötung.
In Teheran besuchte er eine französische Missionarsschule. Mit einem Stipendium des iranischen Staates reiste er 1925 nach Europa. Er hielt sich zunächst in Belgien auf, später in Frankreich. Er lernte die damalige künstlerische Avantgarde kennen, las die Werke von Rilke, Nerval, Poe, Baudelaire. Er war unschlüssig, was er studieren sollte, versuchte sich erfolglos in Zahnmedizin und Ingenieurswissenschaften. 1929 wollte er sich in dem Fluss Marne ertränken. 1930 kehrte er ohne ein Diplom in den Iran zurück.
Nach seiner Rückkehr in den Iran arbeitete er dort als Bankangestellter. Er übersetzte Werke von Rilke, Kafka, Schnitzler, Poe, Tschechov, Sartre. Er schrieb Kurzgeschichten, Theaterstücke. Seinen Roman "Die blinde Eule" ließ er 1937 in Bombay veröffentlichen, er reiste dafür nach Indien.
Von der politischen Entwicklung im Iran war er zunehmend entäuscht. Ohne den politischen Einfluß seiner Familie wäre er wahrscheinlich wie viele seiner Freunde im Gefängnis gelandet.
Ende 1950 reiste Hedayat nach Paris, irrte vier Monate lange verloren durch die Stadt und nahm sich im April 1951 dort das Leben.
Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Pére Lachaise.

 Werke:
1937: Die blinde Eule (1961; Neuübersetzung 1990)