Milan Kundera (1929-2023)
Geboren 1929 in Brno (Brünn), Tschechien; gestorben 2023 in Paris.
Nach dem Krieg schlug er sich als Arbeiter und Jazzmusiker durch, studierte dann in Prag Musik, Filmwissenschaften und Literatur. Später arbeitete er als Professor an der Filmfakultät der Prager Akademie für Musik und Dramatik.
1948 wurde er Mitglied der kommunistischen Partei, 1950 wurde er wegen individualistischer Neigungen aus der Partei ausgeschlossen.
Bekannt wurde Kundera mit seinem ersten Roman, "Der Scherz", in dem er setzt sich kritisch mit dem Stalinismus auseinandersetzt. Er erschien 1967. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen am 21.08.1968 verlor er seine Dozentur und alle seine Bücher wurden aus den öffentlichen Bibliotheken entfernt. Wegen seines Engagements während des "Prager Frühlings" bekam er 1970 ein Publikationsverbot.
Sein zweiter Roman, "Das Leben ist anderswo", erschien 1973 in Paris. 1975 bekam er einen Lehrauftrag an der Universität Rennes in Frankreich.
1979 entzog ihm die tschechoslowakische Regierung wegen seines Buches "Das Buch vom Lachen und Vergessen" die Staatsbürgerschaft der Tschechoslowakei.
Seit 1981 war er französischer Staatsbürger. Er lebte in Paris.
Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl):
1967: Der Scherz (1987)
1969: Das Buch der lächerlichen Liebe (1986)
1969/70: Das Leben ist anderswo (1974)
1973: Abschiedswalzer (1977)
1978: Das Buch vom Lachen und Vergessen (1980)
1984: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1984)
1986: Die Kunst des Romans (1987)
1990: Die Unsterblichkeit (1990)
1995: Die Langsamkeit (1995)
1997: Die Identität (1998)
2000: Die Unwissenheit (2001)
2014: Das Fest der Bedeutungslosigkeit (2015)
Links:
deutsch- und englischsprachige Website zu Milan Kundera
|