Helmuth Plessner (1892-1985)
Geboren in Wiesbaden, gestorben in Göttingen. Philosoph, Soziologe und bedeutender Repräsentant der Philosophischen Anthropologie.
Studium der Philosophie unter anderem bei Windelband und Husserl, entsprechend geprägt von Neukantianismus und Phänomenologie.
1926 wurde er außerordentlicher Professor in Köln, wo auch Max Scheler lehrte. Zwei Jahre später erschien sein Hauptwerk "Die Stufen des Organischen und der Mensch".
1933 verlor er sein Amt wegen seiner jüdischen Herkunft. Er emigrierte, zunächst nach Istanbul, dann nach Groningen in die Niederlande, wo er an der dortigen Universität Soziologie lehrte. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande 1940 tauchte er unter. Nach dem Krieg war er Professor für Philosophie in Groningen. Von 1952 bis 1961 war er Professor für Soziologie in Göttingen. Für kurze Zeit leitete er das "Institut für Sozialforschung".

Werke (Auswahl):
1913: Die wissenschaftliche Idee, ein Entwurf über ihre Form
1918: Krisis der transzendentalen Wahrheit im Anfängen
1923: Die Einheit der Sinne. Grundlinien einer Ästhesiologie des Geistes
1924: Grenzen der Gemeinschaft. Eine Kritik des sozialen Radikalismus
1928: Die Stufen des Organischen und der Mensch. Einleitung in die philosophische Anthropologie
1931: Macht und menschliche Natur. Ein Versuch zur Anthropologie der geschichtlichen Weltansicht
1941: Lachen und Weinen. Eine Untersuchung der Grenzen menschlichen Verhaltens
1948: Zur Anthropologie des Schauspielers
1950: Das Lächeln
1959 (ursprünglich 1935): Die verspätete Nation. Über die politische Verführbarkeit bürgerlichen Geistes
1961: Die Frage nach der Conditio humana
1962: Die Emanzipation der Macht
1970: Anthropologie der Sinne

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Helmuth Plessner Gesellschaft