Dolf Sternberger (1907-1989)
Geboren 1907 in Wiesbaden, gestorben 1989 in Frankfurt/Main.
Sternberger prägte entscheidend die deutsche Politikwissenschaft in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Von ihm stammt der Begriff des "Verfassungspatriotismus".
Sternberger studierte ab 1925 Theaterwissenschaften und Germanistik in Kiel und Frankfurt/Main. 1932 promovierte er mit einer Arbeit über Heideggers Existenzialanalyse des Todes. Von 1927 bis 1943 arbeitete er für die "Frankfurter Zeitung", zunächst als freier Mitarbeiter, später als Redakteur. Er war mit einer Jüdin verheiratet. Nach einem Berufsverbot ab 1943 arbeitete in einem Industriebetrieb bis 1945.
1947 bekam er einen Lehrauftrag für Politik an der Universität Heidelberg.
Er gründete die Politische Vierteljahresschrift, die offizielle Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, deren Vorsitzender er von 1961 bis 1963 war.
1985 erhielt er den Ernst-Bloch-Preis.

Bücher (Auswahl):
1938: Panorama oder Ansichten vom 19. Jahrhundert
1956: Über den Jugenstil und andere Essays
1957: Aus dem Wörterbuch des Unmenschen (zusammen mit G. Storz und W.E. Süskind)
1958: Gefühl der Fremde
1961: Begriff des Politischen
1962: Grund und Abgrund der Macht
1972: Heinrich Heine oder die Abschaffung der Sünde
1975: Gerechtigkeit für das neunzehnte Jahrhundert
1977: Über den Tod