Italo Calvino (1923-1985)
Italienischer Schriftsteller, geboren auf Kuba, wo seine Eltern zeitweilig arbeiteten. Aufgewachsen in San Remo.
1944 schloss er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder einer kommunistischen Partisanengruppe an und kämpfte gegen die faschistischen Milizen und gegen die Deutschen.
Nach dem Krieg studierte er Literaturwissenschaft und promovierte über Joseph Conrad. Er blieb in der KPI, engagierte sich für den linksliberalen Verlag Einaudi, lernte dort unter anderen Cesare Pavese kennen, der ihn förderte.
Nach der sowjetischen Besetzung Ungarns 1956 trat Calvino aus der kommunistischen Partei aus.
Von 1967 bis 1980 lebte Calvino in Paris. 1979 erschien sein wohl berühmtester Roman: Se una notte d’inverno un viaggiatore (Wenn ein Reisender in einer Winternacht).
Calvino unternahm Reisen in den Iran, nach Mexiko und Japan. Nach 1980 lebte er abwechselnd in Rom und an der toskanischen Küste.
Im Herbst 1984 erhielt Calvino die Einladung, die Charles Eliot Norton Poetry Lectures an der Harvard-Universität zu halten. Während der Arbeit an diesen Poetik-Vorlesungen erlitt er einen Gehirnschlag, er fiel in ein Koma, aus dem er nicht wieder erwachte.

Bücher in deutscher Übersetzung:
1947: Wo Spinnen ihre Nester bauen (1965)
1952: Der geteilte Visconte (1957)
1957: Der Baron auf den Bäumen (1960)
1959: Der Ritter den es nicht gab (1963)
1963: Der Tag eines Wahlhelfers (1964)
1963: Marcovaldo oder Die Jahreszeiten in der Stadt (1967)
1965: Cosmicomics (1989)
1965: Die argentinische Ameise und andere Erzählungen (1972)
1972: Die unsichtbaren Städte (1977)
1973: Das Schloss, darin sich Schicksale kreuzen (1978)
1979: Wenn ein Reisender in einer Winternacht (1983)
1980: Kybernetik und Gespenster. Überlegungen zu Literatur und Gesellschaft (1984)
1983: Herr Palomar (1985)
1988: Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend. Harvard-Vorlesungen (1991)
1990: Die Mülltonne und andere Geschichten (1994)
1991: Warum Klassiker lesen? (2003)