Sándor Márai (1900-1989)
Sándor Márai wurde am 11. April 1900 in Kaschau, damals Ungarn, heute Slowakei, geboren. Wie sein Vater sollte er Jurist werden, er begann mit dem Jurastudium, wechselte dann aber zur Philologie. 1918 erschien sein erstes Buch, ein Band mit Gedichten. Er studierte in Leipzig, Frankfurt am Main und Berlin, schrieb Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, übersetzte Erzählungen von Kafka ins Ungarische.
1923 heiratete er Ilona (Lola) Matzner. Mit ihr blieb er fast 63 Jahre bis zu ihrem Tod zusammen. Die beiden zogen nach Paris. Dort schrieb er Reportagen für verschiedene Zeitungen.
1928 kehrte er nach Ungarn zurück. Bis 1935 erschienen neun Bücher von ihm. Er wurde berühmt.
Als im März 1944 deutsche Truppen Ungarn besetzten, zog er sich in sein Sommerhaus zurück. 1945 kehrte er nach Budapest zurück. Seine Wohnnung mit seiner etwa 6000 Bücher umfassenden Bibliothek war im Krieg zerstört worden.
Die neue kommunistische Gesellschaft war nicht die seine, seine Bücher wurden als "schädliche" Literatur eingestuft, der letzte Band seines neuen Romans wurde eingestampft.
1948 verließ Márai Ungarn. Er lebte mit seiner Frau zunächst in der Schweiz, dann in Italien, ab 1952 in New York, 1957 bekamen sie die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1968 übersiedelten sie wieder nach Italien, 1979 zogen sie schließlich nach San Diego.
Am 4. Januar 1986 starb seine Frau. Drei Jahre später, am 22. Februar 1989, nahm er sich das Leben.

 Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl):
1930: Die jungen Rebellen. (2001)
1931: Wandlungen einer Ehe. (2003)
1934: Bekenntnisse eines Bürgers. (1996)
1934: Die Fremde (2005)
1935: Die Nacht vor der Scheidung (2004)
1939: Das Vermächtnis der Eszter. (2000)
1940: Die Gräfin von Parma. (2002)
1942: Die Glut. (1999)
1942: Himmel und Erde. (2001)
1972: Land, Land. Erinnerungen. (2000)
1977: Das Wunder des San Gennaro. (2004)
1997: Tagebücher 1984-1989. (2000)
2000: Befreiung. (2010)
Ein Hund mit Charakter. (2001)
Der Wind kommt von Westen. Amerikanische Reisebilder. (1964, 2000)