Vladimir Jankélévitch (1903-1985)
Geboren in Bourges. Seine Eltern waren jüdische russische Einwanderer, die vor dem Antisemitismus in ihrer Heimatstadt Odessa in Frankreich Zuflucht gesucht hatten.
Studium der Philosophie an der Ecole Normale in Paris. Er promovierte mit einer Arbeit zur Spätphilosophie Schellings. 1927 wurde er Lehrer am Institut Francais in Prag. 1933 kehrte er nach Frankreich zurück und lehrte an den Universitäten von Toulouse und Lille.
1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, ein Jahr später verwundet.
Wegen der Sondergesetze unter der deutschen Besetzung Frankreichs verlor er seine Arbeit an der Universität. Er tauchte in Toulouse unter und wurde Mitglied der Resistance. Nach der Befreiung von Toulouse 1944 wurde er musikalischer Programmdirektor beim Radiosender von Toulouse.
1951 wurde er auf den Lehrstuhl für Moralphilosophie an der Sorbonne berufen, wo er bis 1978 lehrte.
Wichtig für sein Denken war die Beschäftigung mit den Werken von Henri Bergson und Georg Simmel, aber vor allem seine Liebe zur Musik.

Bücher in deutscher Übersetzung (Auswahl):
2003: Das Verzeihen
2003: Kann man den Tod denken? Gespräche
2005: Der Tod (1977)
2005: Erste Philosophie. Einleitung in eine Philosophie des 'Beinahe'

Links:
Artikel in: DIE ZEIT 28.08.2003 Nr.36
Rezension auf literaturkritik.de zu "Der Tod" mit Informationen zur Entstehung der deutschen Ausgabe