Etwas von den unzugänglichen Assimilierungsprozessen des Körperinneren wird beim Rauchen nach außen verlagert: der Tabak wird verbrannt, als Rauch einverleibt, anschließend wieder ausgestoßen in einer dem Atmen aufgezwungenen Rhythmik.

"Die gerauchte Droge ist die Organprojektion des korporellen Metabolismus, organloser Körper dieser Organizität, nicht sogleich organloser Körper schlechthin, also das Selbstbewußtsein, vielmehr differierend dazu. (...) Die ausschlaggebende Maßnahme, dies Projekt zum Gott zu machen, ist die Aufhebung der Irreversibilität, die Inversion des Metabolismusvektors daran: Verbrennenmachen des externalisierten Stoffwechselkörpers, der invers die Verbrennungsmedialität seiner selbst produziert: Rauchhervorbringung. (...) Konsumatorisch fungiert der Rauch dann als Inbegriff der Inbesitznahme des Atmens und dessen gesteigerter Selbstfühlung, so als könnte die beschränkte Willkürbeherrschung der einschlägigen Organe entgrenzt werden."
Rudolf Heinz, Sucht
in: Pathognostische Studien II, 167f.

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