In pathognostischer Sicht ist der Traum ein autoreferentielles Gebilde, er träumt sich selbst, ist sich selbst erhaltende Repräsentativität durch "differance"-Vorgänge (Aufschübe).
Die Repräsentativität wird permanent durch die Drohung ihres Verlustes angefochten, bis der Träumende aufwacht. Der Traum ist der Hüter des Schlafes, indem er das Aufwachen (= Verlust der Repräsentativität) aufhält. Trauminhalte, in denen sich das Ende des Traumes als Aufwachen anbahnt, werden umgeformt.
So erscheint zum Beispiel Wasser im Traum als Übergang in die Nicht-Repräsentativität, und seine vielfältigen Disziplinierungen (Bannungen, Formgebungen) dienen der Erhaltung des Traumes.

"Die pathognostische Aufnahme des Traums findet ihre Stringenz im Umstand, daß dieser, wie eine abweichend (ausnahmsweise) binnensichtige, rein sich selbst nur betreffende Gnosismaschine, Alles und Jegliches, philosophisch entschlüsselnd, überwiegend aber bei sich behaltend, hindurchzujagen vermag, wie eine epistemologische Extramühle, größtenteils selbstnutritiv indessen, zermahlt."
Rudolf Heinz, Allgemeine Theorie des pathognostischen Verfahrens
in: Lectiones pathognosticae, 104f.

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