Maurice Blanchot (1907-2003)
Seine Texte umkreisen den Zusammenhang von Schreiben, Tod, Verschwinden. Konsequenterweise gibt auch fast kein Foto von ihm, und er hat nie ein Interview gegeben und ist niemals im Fernsehen aufgetreten.
Derrida nannte sein Werk eine "Heterothanatografie", ein Schreiben um den Tod des anderen, der er selber war. Schreiben war für ihn ein Sterben, eine Selbstaufhebung im Text. Dementsprechend ist auch der Stil seines Schreibens. Seine Prosatexte enthalten fast keine Handlung und ähneln eher einer Art philosophischem Traktat. Und seine theoretischen Arbeiten erlauben sich die Freiheit, dunkel und widersprüchlich zu sein.
Er hat 35 Bücher geschrieben und ungefähr 800 weitere Publikationen.
Mit Emmanuel Lévinas verband ihn die engste Freundschaft seines Lebens.

 Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl):
1941: Thomas der Dunkle (1987)
1948: Die Frist. Ein Bericht (1962)
1948: Der Allerhöchste. Roman (2011)
1949: Die Literatur und das Recht auf den Tod (1982, Teil von "La part du feu")
1951: Im gewollten Augenblick (2004)
1955: Die wesentliche Einsamkeit (1959, Teil von "L'espace littéraire")
1957: Der letzte Mensch. Erzählung (2005)
1959: Der Gesang der Sirenen. Essays zur modernen Literatur (1962)
1962: Warten, vergessen (1964)
1969: Das Unzerstörbare. Ein unendliches Gespräch über Sprache, Literatur und Existenz (1991, Teile aus "L'Entrétien infini")
1973: Der Wahnsinn des Tages (1989)
1973: Vergehen (2011)
1980: Die Schrift des Desasters (2004)
1981: Von Kafka zu Kafka (1993)
1983: Die uneingestehbare Gemeinschaft (2007)
1994: Der Augenblick meines Todes (1995)
Jener, der mich nicht begleitete. Erzählung (2006)
Das Neutrale. Philosophische Schriften und Fragmente (2010)
Die Freundschaft (2011)
Vergehen (2011)