"Das Wesen strebt nicht nach Anerkennung, sondern nach Bestreitung: um zu existieren, begibt es sich zum anderen, der es bestreitet und es manchmal negiert, damit es nur in diesem Entzug zu sein beginnt, der ihm die Unmöglichkeit bewußt macht (und das ist der Ursprung seines Bewußtseins), es selbst zu sein, als
Ipse zu insistieren oder, wenn man so will, als separates Individuum: so wird es vielleicht ek-sistieren, sich als stets vorgängige Exteriorität erfahren oder als durch und durch zerborstene Existenz, die sich nur in dem Maße sammelt, wie sie beständig, gewaltsam und schweigend zerfällt."
In der Begegnung mit dem Anderen suche ich keine Versöhnung, sondern meine Infragestellung. Der Andere ist für mich derjenige, der an mir zweifelt. Dies entspricht der Erfahrung, dass ich mir entgehe, mich nicht im Besitz meiner selbst befinde. Dies macht mein Selbstbewusstsein aus, das mir durch die Verneinung durch den Anderen bestätigt wird.