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auf falschen Wegen
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"Man hat dich gerufen, und du hast vergessen zu kommen. Man hat gesprochen, und du hast nicht hingehört. Man hat dir geöffnet, und du hast gezaudert, bis das Tor wieder geschlossen war, weil du vorher lieber noch diesen oder jenen Wunsch befriedigen wolltest. Das Meer des Schweigens hat Geheimnisse von sich gegeben, und du warst mit der Erledigung unwichtiger Dinge beschäftigt. Bist lieber losgelaufen, um jemandem zu gefallen, der ebenfalls alles verpaßt vor lauter Begierde, bei jemand anderem Gefallen zu finden, der selbst wiederum – und so weiter und so fort. Bis zum Staube. Wieder und wieder hast du das Vorhandene zugunsten dessen, was es nie und nimmer gegeben hat, nicht geben wird und auch nicht geben kann, zurückgewiesen."
Man ist auf vielfache Weise blind: blind für sich selbst, blind für den Anderen, blind für die Welt. Und diese Blindheit lässt uns das verfehlen, was uns begegnet. Aber was uns begegnet, ist nicht passiv und stumm, sondern es spricht zu uns. Es begegnet uns als Frage und wir sind aufgefordert zu antworten. Und wenn wir antworten, haben wir eine Chance, uns selbst zu begegnen.
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