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weniger als man glaubt
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"Wenn du auch dreitausend Jahre lebtest oder oder gar zehnmal so lange, denk trotzdem daran, daß niemand ein anderes Leben verliert als das, was er lebt, und nicht ein anderes lebt als das, was er verliert. Es kommt daher das längste mit dem kürzesten auf dasselbe hinaus. Denn das gegenwärtige ist für alle gleich und das verlorene ist nicht unser eigen, und was wir verlieren, erscheint so nur als ein Moment. Denn niemand kann das vergangene oder das zukünftige (Leben) verlieren. Denn was einer nicht hat, wie könnte ihm das jemand rauben!."
Mit dem Tod verlieren wir nur die Gegenwart. Denn die Vergangenheit, das, was gewesen ist, haben wir bereits verloren. Und die Zukunft kann uns nicht verloren gehen, weil wir sie noch nicht besessen haben. – Diese Sichtweise ist verführerisch, aber zu einfach: Man kann auch das verlieren, was man nicht hat.
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