"Wir leben, um zu sterben. Der Tod ist das Ziel der Existenz, das ist, wird man sagen, eine Binsenwahrheit. Doch zuweilen verschwindet hinter einem abgegriffenen Ausdruck das Banale, und die Wahrheit taucht auf, taucht ganz neu wieder auf. Mir scheint, ich durchlebe einen jener Augenblicke, da ich mir zum ersten Male sage, da ich zum ersten Male entdecke, daß die Existenz nur ein Ziel hat: den Tod. Man kann nichts dagegen tun. Man kann nichts tun. Man kann nichts tun. Man kann nichts dagegen tun."
Eugène Ionesco, Tagebuch, 26

Es gibt unser Wissen um die Begrenztkeit, die Endlichkeit des Lebens. Aber das ist steigerungsfähig. Zunächst ist es eher abstrakt und auf Distanz gehalten. Doch dann überfällt uns plötzlich dieses Wissen mit einer überwältigenden Bestürzung. Die Folge ist ein Absturz in Gefühle der Hilflosigkeit, des Schreckens, der Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit.



Ionesco, Eugène: Tagebuch. Journal en miettes. München: dtv, 1971