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Helmut Brandt: ohne Titel


 
Der Sphinx von Gizeh erwartet den Sonnenaufgang, er heißt auch "Horus-im-Horizont (Harmachet). Er bewacht den Zugang zur Großen Pyramide, dem Ort der Einweihung. Die Einweihung fand in Grabkammern statt, war die Inszenierung eines Sterbens (das nicht jeder überlebt), Öffnung der Pforten des Todes, Nachvollzug der zwölf Metamorphosen der Sonne in der Unterwelt. Die Toten durchqueren die Unterwelt der Duat wie die Sonnenbarke von Westen nach Osten.
Die Länge des Sphinx von Gizeh läßt vermuten, daß er den Gott Aker repräsentierte: "Die Nachtfahrt der Sonne wurde als ein Hindurchgang durch den Leib des Gottes Aker verstanden." (Heinz Demisch, Die Sphinx)
Im alten Ägypten ging es nicht um Überwindung des Todes, sondern um die Faszination des Enstehens von Leben aus dem Tod. Und dafür stand Tod und Wiedergeburt der Sonne, morgens als Kind und abends als Greis.
Viele Pharaonen ließen sich als Sphinx darstellen und drückten so die Identifizierung des Herrschers mit der Sonne aus.
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