Ansichten
Helmut Brandt: ohne Titel


 
Die Sphinx als Ausdruck männlichen Masochismus. Das sexuelle Versagen des Mannes führt zur Dämonisierung der Frau und zur masochistischen Selbststilisierung des Mannes.

Der Mann strebt danach - schreibt Swinburne - "das willenlose Opfer einer schönen Frau" zu sein.
"O nein. Die Männer müssen Euch dem Leben
Zu Trotze lieben, denn ihr tötet alle.
Es küßt Euer Mund sie Mann um Mann zu Tod.
Wenn Ihr auch wolltet, keinen könnt Ihr schonen.
Sie werden alle, alle an Euch sterben."
Swinburne, Chastelard

Die Prostituierte in Gustave Flauberts "November" sagt:
"Ich habe blasse blonde Jünglinge gehabt, die auf mir vergehen wollten."

Die Romantiker waren fasziniert von der Gestalt der Kleopatra, die ihre Liebhaber nach der Nacht mit ihnen umbringen ließ. Es ist die Faszination der unbefriedigten Frau.
"O Cleopatra, ich verstehe jetzt, warum du am Morgen den Geliebten töten ließest, mit dem du die Nacht verbracht hattest. - Erhabene Grausamkeit, die ich dereinst nicht genug verwünschen konnte. Große wollüstige Cleopatra, wie hast du die menschliche Natur erkannt! Wieviel Tiefe liegt in dieser Barbarei!"
Theophile Gautier

"Sie will, und aus den grünen Augen brechen Blitze,
Daß alles heute ihres Körpers Duft besitze ...
O dunkle Blume des Geschlechts, so dargeboten!
Die Sphinx, die starren Pranken auf den Sand gelegt,
Sie fühlt, wie Flammen ihren stummen Stein durchlohen,
Und wie die weite Wüste unter ihr sich regt."
Albert Samains
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