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Helmut Brandt: ohne Titel


 
Die Geschichte der griechischen Sphinx von Theben ist der scheiternde Emanzipationsversuch der Tochter.
Die Falle der Sphinx: Den Jünglingen, die ihr verfallen, spiegelt sie vor, es gäbe den Dritten (den Vater) nicht, sie enthalte ihn vielmehr selber als "phallische Mutter" ("phallische Mutter" bedeutet Ausschluß des Dritten). Das ist das phallische Phantasma der Sphinx. Als richtige Vatertochter ist die Sphinx unwiderstehlich.
Ödipus ist der Sphinx gewachsen, weil er seinen Vater getötet hat. Er hat den toten Vater in sich. Er zeigt ihn der Sphinx, und ihr ist die Seinsgrundlage entzogen.
Die Sphinx hat den Vater an die Mutter und die Mutter an den Vater verraten, und dazwischen liegt der Abgrund, in den sie stürzt.
So ist das Rätsel der Sphinx: Wer ist der Dritte?
Und Ödipus sagt: Der bin ich. Und er benutzt die Vaterleiche zur Verfügung über die Mutter (was in der Sicht der Pathognostik Rationalität bedeutet).
Name  PW