"Glück ist keine Bestimmung des Geistes, und tief, tief drinnen, zuinnerst in der heimlichsten Verborgenheit, dort wohnt doch die Angst, die die Verzweiflung ist; will so gern das Recht haben, da drinnen zu bleiben, denn das ist der Verzweiflung am liebsten, ihre meist gesuchte Wohnstätte: tief drinnen im Glück."
Sören Kierkegaard, Die Krankheit zum Tode
in: Die Krankheit zum Tode und anderes, 46

Das Glück ist ein eigensinniges Gefühl. Es ist weder willentlich abrufbar, noch durch Wunschdenken zu beeinflussen. Und immer ist es bedroht in seiner verletzlichen Fragilität, weil es parasitär besetzt ist. Besetzt von einer lauernden Angst, einer verborgenen Verzweiflung, die sich in den Nischen des Glücks ihr geschütztes Nest eingerichtet hat.



Kierkegaard, Sören: Die Krankheit zum Tode und anderes. München: dtv, 1976