"Tatsächlich gibt es zwei grundlegende Bezugsmöglichkeiten im Hinblick auf das Reale: den rauhen Bezug, der über die Dinge stolpert und daraus nur das Gefühl ihrer schweigenden Präsenz ableitet, und den glatten, blanken, formvollendeten Bezug im Spiegel, der die Präsenz der Dinge durch ihre bildliche Erscheinung ersetzt. Der rauhe Bezug ist einer ohne Double; der glatte Bezug existiert nur dank des Double."
Clément Rosset, Das Reale. Traktat über die Idiotie, 53f.

Unsere Erfahrung verfehlt das Reale, wir haben es gezähmt und geleugnet mit Bildern und Erwartungen. Das Reale tritt zutage als Riss in der Realität. Er macht Angst, er verweist auf eine äußerste Fremdheit, der als nackte Singularität der phantasmatische Horizont fehlt, aus dem heraus es zu uns sprechen könnte. Es ist das Namenlose.



Rosset, Clément: Das Reale. Traktat über die Idiotie. Frankfurt am Main: Suhrkamp (edition suhrkamp), 1988