|
Erinnerung
| |
"Erinnerung also nicht als die Vergangenheit in uns, sondern als Beweis für unser Leben in der Gegenwart. Wer wirklich in seiner Umgebung anwesend sein will, muß an das denken, was er sieht. Um da zu sein, muß er sich vergessen. Und aus diesem Vergessen kommt das Erinnerungsvermögen. Auf diese Weise kann man sein Leben so leben, daß nichts davon verlorengeht."
Wir können uns nur an die Situationen erinnern, in denen wir anwesend waren. Das heißt, wo wir offen waren für den Augenblick, für das, was uns geschah. Waren wir in uns verschlossen, auf uns selbst bezogen, fanden äußere Ereignisse keinen Platz in unserer Erinnerung. Vielleicht haben wir deshalb so wenig Erinnerungen an unsere Kindheit, denn die Kindheit ist die Zeit einer Schwäche des Bezugs zu anderen und anderem und auch zu sich selbst.
|
|
|
|