"Nie wieder können wir Vergessenes ganz zurückgewinnen. Und das ist vielleicht gut. Der Chock des Wiederhabens wäre so zerstörend, daß wir im Augenblick aufhören müßten, unsere Sehnsucht zu verstehen. So aber verstehen wir sie, und um so besser, je versunkener das Vergessene in uns liegt. (...) Vielleicht ist, was Vergessenes so beschwert und trächtig macht, nichts anderes als die Spur verschollener Gewohnheiten, in die wir uns nicht mehr finden könnten."
Walter Benjamin, Berliner Kindheit um Neunzehnhundert
in: Gesammelte Schriften IV, 267
Das Verlorene und Vergessene fände keinen Ort mehr in uns, wenn es zurückkehrte. Es ruht nur als versunkene Sehnsucht in uns.