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kleine Träume
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"Die Käufer unnützer Dinge sind klüger, als sie meinen – sie kaufen kleine Träume. Beim Kaufen sind sie Kinder. Wenn Leute mit Geld dem Charme all dieser nutzlosen Gegenstände erliegen, nehmen sie glücklich von ihnen Besitz wie ein Kind, das Muscheln am Strand sammelt – ein Bild, das mehr als jedes andere das ganze kindliche Glück widerspiegelt."
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares, 291
Kleine Dinge für kleines Geld: Sie wecken ein irrationales Begehren, entfachen kindliche Traumgespinste, als ob sie unser Leben bereichern könnten. Die Frage nach der Nutzbarkeit scheint unwesentlich. Lassen wir uns verführen, weil es hungrige Sehnsuchtslöcher in uns zu stopfen gilt? Das Verhältnis zu Dingen ist ein Suchtverhältnis. Sie verführen uns durch ihre Farbe, ihre Form und vor allem damit, dass wir sie besitzen können. Ihre Nützlichkeit ist zweitrangig. Wir umgeben uns mit ihnen, weil wir uns von ihnen beschützt fühlen.
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