"Der Mensch rührt (zündet sich) in der Nacht ein Licht an, wann sein Augenlicht erloschen. Lebend rührt er an den Toten im Schlaf; im Wachen rührt er an den Schlafenden."
Heraklit, Fragment 26; in: Hermann Diels, Die Fragmente der Vorsokratiker, 25

Im Schlaf berührt man die Grenze zum Tod und im Wachen die Grenze zum Schlaf. Das Licht in der Nacht des Schlafs ist der Traum, der vor dem Tod im Tiefschlaf schützt. Der Traumschlaf spielt mit dieser Grenze. – Im Wachsein gibt es einen Überhang des Schlafs, es ist gefärbt von den Träumen der Nacht. Deshalb sind wir niemals vollkommen wach.

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Diels, Hermann: Die Die Fragmente der Vorsokratiker. Hamburg: Rowohlts Klassiker, 1957
ker, 1957